Erik Binder – Visueller Punk

Die neue Ausstellung der Galerie Nedbalka mit dem Titel Erik Binder – Visueller Punk präsentiert Gemälde einer der prominentesten Persönlichkeiten der slowakischen Kunstszene der Nachrevolutionszeit. Die Gemälde von Erik Binder sind zum begehrtesten Teil seines Schaffens geworden. Es sind komplexe Kompositionen, die viele auf den ersten Blick unterschiedliche Elemente enthalten. Binder nimmt verschiedene Phänomene, die in der Welt auftreten, wahr, abstrahiert sie zu Zeichen und Symbolen und setzt sie dann in der Malerei um. Die Phänomene, für die er sich interessierte, sind vor allem die Ausdrucksmittel verschiedener Subkulturen, insbesondere der Straßenkunst und speziell Graffiti. Deren Sprache erscheint vor allem in einer Reihe von Acryl-Sprühbildern. Gestische Malerei, Spontaneität und Inspiration durch Kinderzeichnungen sind hier vorherrschend. Dank dieser Ausdrucksweise kann der Autor schnell eine Vielzahl von Ideen verarbeiten. Sprays, aus der Perspektive „professioneller“ Graffiti-Schöpfer, trug er „amateurhaft“ auf und ließ sie frei an der Leinwand oder am Papier fließen und schaffte so die einzigartige Handschrift des Künstlers. Darüber hinaus wurde Graffiti aus seiner natürlichen Umgebung herausgenommen und in die so genannte hohe Kunst integriert. Auf diese Weise versucht er, die Grenzen zwischen „hoher“ und „niedriger“ Kunst zu verwischen. Die Werke strahlen den für den Autor typischen unmittelbaren Humor und die kindliche Verspieltheit aus, die vor allem auf seiner unbändigen Freude am Akt des Schaffens selbst beruhen. In seiner Arbeit versucht er, so frei wie möglich von seinen eigenen Absichten zu sein.