Einklang der Imagination
Realität und Fantasie, Spannung und Trauer, sogar auch die unterbewusste Reflexion der absurditätsvollen Wirklichkeit – all das hat mich angezogen. Ich konnte mich davor nicht währen. Und – um die Wahrheit zu sagen – ich habe es nicht mal versucht. Viera Žilinčanová (2001)
Ich bin der Meinung, dass die imaginative Kunst aus unserem Wesen herausquillt. Deshalb denke ich – im Bezug darauf, wie sie wahrgenommen sowie präsentiert wird – dass sie bei uns immer noch nicht genügend oder vollständig gewertet wird. Das ist auch ein Grund dafür, warum man bestürzt ist, wenn man feststellt, dass eins von den großen Museen moderner Kunst in der USA vor einigen Jahren eine Ausstellung magischen Realismus mit massivem Feedback in der Presse, in Medien und in der Öffentlichkeit veranstaltete, wobei kaum jemand weiß, dass diese Schöpfung bei uns seit je geschaffen wurde und wird. Michal Jakabčic (2001)
Viera Žilinčanová knüpfte auf die Traditionen des poetischen Realismus und Surrealismus in der europäischen und weltweiten Kunst an. 1956 absolvierte sie die Oskar-Kokoschka-Sommermalschule in Salzburg. Ihr malerischer Ausdruck ist auf der Verflechtung von realen und surrealen Mitteln gegründet. Er mündete in die poetisch-imaginative Schaffung, anknüpfend auf die magisch-realistische, lyrisch-fantasievolle Malerei des 20. Jahrhunderts (René Magritte, Paul Delvaux). Auf ihren Bildern defilieren anonyme Mädchenfiguren, Frauentorsos, erinnernd an Fragmente verlassener antiker Statuen und figurale Kompositionen mit musikalischen Motiven. Es verknüpft sich darin die Welt der Mündigkeit mit der Zauberwelt der Kindheit und Jugend. Für ihr Schaffen erhielt sie den Nationalpreis auf dem Festival der internationalen Malerei Cagnes-sur-Mer (1980), den dritten Preis für die Malerei im ganzstaatlichen Wettbewerb in 1963 und den Hauptpreis auf dem Internationalen Malerei-Biennale in Košice (1978).
Michal Jakabčic führte die slowakische Malerei in internationale Kontexte in den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ein. Er gehört zu den Hauptvertretern der imaginativen Kunst (des magischen Realismus) in der Slowakei. Unsere Kunst repräsentierte er in Europa sowie in der Übersee, wo seine Ölgemälde sehr gut angenommen wurden. Er ist Träger des Nationalpreises und Jurypreises auf dem Festival in Cagnes-sur-Me, Frankreich (1971 und 1980), des Cyprián- Majerník-Preises (1969 und 1972) und des Hauptpreises auf dem Internationalen Malerei-Biennale in Košice (1976). Als der einzige slowakische Vertreter bildender Künste erwarb er die Medaille (Grand Prix) auf dem Pariser Herbstsalon (1983).
In den 80er und 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts repräsentierten Michal Jakabčic und Viera Žilinčanová sehr erfolgreich ihr Schaffen auf gemeinsamen Ausstellungen in Japan (Tokio, Sapporo, Yokohama, Nara).
Ľubomír Podušel
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